Die Homöopathie ist individuell und ganzheitlich. Sie ermöglicht eine besondere Sicht auf die Entstehung der Krankheit und das Wiedererlangen der Gesundheit.
Denn Krankheit entsteht nicht so einfach aus dem Nichts. Krankheit ist immer ein Prozeß, genau wie das Gesundwerden - Und beinhaltet nicht nur das Wegfallen der Beschwerden oder des Problems, sondern ein tiefes Verstehen, indem das Problem seinen Sinn enthüllt.
"Ich glaube zutiefst, daß der Körper und die Natur als Ganzes weise ist und in Selbstbewahrung agiert. Auch Krankheit agiert im Sinne der Selbsterhaltung und darf nicht nur einfach blind beseitigt werden. Lediglich durch Verstehen dessen, was der Körper hier zum Ausdruck bringen will, kann das Problem gelöst werden. Das Ergebnis dieses Ansatzes ist nicht nur eine generelle Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit, sondern ermöglicht spirituelles Wachstum, denn Körper und Seele gehen Hand in Hand. Das ist meine Idee von langfristiger Gesundheit."
Nandita Shaw, indische Homöopathin
Krankheiten werden heute oft in Verbindung gebracht mit psychologischen Erklärungen.
Wir Homöopathen sehen die Entstehung von Krankheit aber nicht auf der Ebene von Körper oder Psyche, sondern auf der darunterliegenden Ebene der Lebenskraft. Jede körperliche oder seelische Erkrankung hat auf dieser Ebene ein energetisches Muster.
Das ist der rote Faden, der körperliches und seelisch geistiges Geschehen miteinander in Verbindung bringt.
Gesundsein misst sich im Sinne dieser Lebenskraft daran, wie Herausforderungen im Leben ergriffen werden können, mental und emotional als Bewältigung von Bedrohung oder Schmerz oder physisch z.B. als Bewältigung von bakteriellen oder viralen Infektionen.
Gesundsein heißt nicht, dass es solche Herausforderungen durch die Umwelt nicht gibt, sondern dass und wie wir in der Lage sind, damit umzugehen, ohne dauerhaft krank zu werden.
Gesundsein heißt dann nicht, die Umwelt auszuschließen oder sich selber einzuschließen und abzutrennen, sondern Lösungsmöglichkeiten, ein Gleichgewicht zu finden und Schwächen auszugleichen.
Gesundsein heißt, im Körper zuhause und an die Lebenskraft angeschlossen sein.
Hier geschieht Weiterentwicklung und Wachstum. Wir Menschen wachsen an unseren eigenen Gesundungsmethoden und entwickeln uns weiter.
Die Schulmedizin ist am Problem und der Krankheit orientiert, die es zu beseitigen gilt.
Es ist in erster Linie eine diagnostische Medizin.
So liegt das Hauptanwendungsfeld der Schulmedizin bei Krankheitszuständen mit klar umrissener Diagnose, bei hochakuten Infektionen, in Notfallsituationen, im Endstadium schwerer Erkrankungen oder bei chirurgisch notwendigen Eingriffen.
Eine homöopathische Behandlung ist in Fällen von weit fortgeschrittenen Krankheiten oder Organzerstörungen nicht oder eher palliativ begleitend sinnvoll.
Krankheiten entwickeln sich. Von der Entstehung, wo fast nichts messbar oder feststellbar ist, bis dahin, wo die Erkrankung sich pathologisch irreversibel manifestiert hat, liegt oft ein langer Zeitraum mit unklaren Beschwerden, Blutwerten, die aus dem Rahmen fallen, Zuständen, die Schmerzen bereiten, Unwohlsein ohne klare Diagnose.
Dieser Bereich will wahrgenommen werden, denn in diesem Bereich hat das Ökosystem „Menschlicher Organismus“ viele Möglichkeiten der Regulation und des ins Gleichgewicht bringens. Hier kann
Heilung stattfinden.
Viele chronische Erkrankungen gehören hierher.
Hier gibt es oft schulmedizinisch keine Möglichkeit der Heilung, die dazugehörigen Beschwerden werden medikamentös eingedämmt – häufig mit unerwünschten Nebenwirkungen. Die eigentliche darunterliegende Erkrankung wird dabei aber nicht angesehen und auch nicht geheilt.
Die Schulmedizin ist unpersönlich, in dem Sinn, dass ein Medikament sich auf einen abgegrenzten und isolierten Teil des Körpers bezieht und das Medikament für alle Menschen mit einer Diagnose gleich ist. Die Ganzheit des Körpers und des Menschen spielt hier keine Rolle.